Das Marktumfeld in den historisch gewachsenen drei Kernmärkten der Post – Kommunikation, Logistik
und Retail – bleibt in Bewegung.
Die Vorbereitungen auf die Liberalisierung des Briefmarkts im Jahr 2011 und die globale Wirtschaftskrise stellen die
Postgesellschaften vor neue Herausforderungen. Sie bieten aber gerade für die Österreichische Post AG
auch die Chance, ihr Geschäft erfolgreich weiterzuentwickeln.
■ Im Kommunikationsmarkt sind konjunkturelle
Veränderungen spürbar. Der Briefmarkt als Teil des
Kommunikationsmarkts zeigt jedoch nur geringe Abhängigkeit. Die deutlichen Länderunterschiede
in der Anzahl der Sendungen pro Kopf lassen sich einerseits durch wirtschaftliche Leistungsfähigkeit,
insbesondere Infrastruktur, andererseits durch
unterschiedliche Traditionen im Kommunikationsverhalten erklären.
■ Im Logistikmarkt ist die wirtschaftliche Entwicklung
ein wesentlicher Einflussfaktor. Besonders
im Expressmarkt wirkt sich die gedämpfte Stimmung der Industrie bereits deutlich aus. Die Integratoren am Weltmarkt – Unternehmen wie UPS,
FedEx und DHL – mussten ihre Prognosen angesichts des deutlichen Konjunktureinbruchs bereits
mehrfach nach unten korrigieren. Kun den
verlagern ihre Sendungen von Express-Zu stellung (Luftfracht) auf kostengünstigere Straßentransporte.
Fehlenden Impulsen im B2B-Paketgeschäft
stehen allerdings Zuwächse bei den Paketen von E-Commerce-Anbietern an Privatpersonen gegenüber.
■ Auch im Retailbereich, also dem Filialgeschäft,
sind aufgrund der Finanzkrise Veränderungen
festzustellen. Sie betreffen in erster Linie das Geschäft mit Finanzdienstleistungen. Die Risikoaversion
und damit verbunden die Suche nach konservativen
Veranlagungen bieten Finanzanbietern
mit starker Verankerung im Privatbereich, wie den
Postbanken, interessantes Potenzial.
Die Konzernstrategie der Österreichischen Post orientiert sich an zwei Hauptzielen:
■ der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Unternehmenswerts durch Ausdehnung des Geschäftsmodells sowohl in regionaler Hinsicht als auch in vor- und nachgelagerte Stufen der Wertschöpfungskette unter der Prämisse der langfristigen
Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit
■ dem Anspruch auf flächendeckende Versorgung
der österreichischen Bevölkerung mit hochwertigen
Postdienstleistungen
Massengeschäft: Effizienz und Kundenorientierung
Wie bei anderen Postgesellschaften auch
unterliegen die Kerntätigkeiten der Österreichischen
Post den Kriterien eines klassischen Massengeschäfts
mit den damit verbundenen Gesetzmäßigkeiten.
Basierend auf einer starken Marke bestehen sie aus
■ gutem Preis-Leistungs-Verhältnis,
■ kontinuierlicher Optimierung in Richtung marktgerechter
Kostenstrukturen und
■ laufender Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle angesichts sich verändernder Kundenbedürfnisse.
Diesem Grundverständnis folgend, sind die effiziente
Gestaltung aller Unternehmensprozesse und der
konsequente Ausbau der Kundenorientierung zentrale
Elemente der Unternehmensführung der Österreichischen
Post.
Spitzenleistung als Messlatte
Die Österreichische Post orientiert sich an der Spitzenposition, die das Unternehmen traditionell im österreichischen
Markt einnimmt, und bringt auch für die Zukunft entsprechende Vorgaben. Performance im Dienst der
Kunden ist dabei oberstes Prinzip und entscheidender
Erfolgsfaktor.
Exzellente Leistung als Erfolgsfaktor
■ Flächendeckende Kundennähe
■ Erhaltung des hohen Kundenvertrauens
■ Effi ziente Netzwerke
■ Synergien zwischen Teilmärkten
■ Laufende Erweiterung der Wertschöpfungskette
■ Zunehmende Internationalisierung
Drei strategische Hauptstoßrichtungen
Die Konzernstrategie der Österreichischen Post AG ist
durch drei strategische Hauptstoßrichtungen gekennzeichnet,
die sich – in unterschiedlicher Ausprägung– in allen drei Divisionen wiederfinden:
1. Optimierung des Kerngeschäfts und weitere Intensivierung der Kundenorientierung
Im Bewusstsein um die Herausforderungen eines liberalisierten
Markts, die in anderen Ländern bereits in Form aggressiver Konkurrenz mit „Low-Cost“-Politik sichtbar werden, arbeitet die Post laufend an der Optimierung
ihrer Leistung.
Schon in den vergangenen Jahren haben Unternehmen und Mitarbeiter hohe Flexibilität bei der Umsetzung
notwendiger Schritte gezeigt und werden diesen erfolgreichen Weg auch in Zukunft fortsetzen.
Damit sollen nicht nur die Kundenerwartungen an Zuverlässigkeit und Kompetenz, sondern auch die erhöhten Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit
erfüllt werden, um auch in Zukunft eine flächendeckende
Versorgung der österreichischen Bevölkerung
mit hochwertigen Postdienstleistungen sicherzustellen.
Die frühzeitige Anpassung der Strukturen an Veränderungen des Markt- und Wettbewerbsumfelds
bildet auch weiterhin einen zentralen Schwerpunkt in der strategischen Weiterentwicklung der Österreichischen
Post. Die Verbesserung von Prozessen
und effizientere Betriebsmittelbewirtschaftung sind nur einige der dazu dienenden Optimierungsmaßnahmen. Darüber hinaus setzt die Österreichische
Post auch auf die Evaluierung innovativer Geschäfts- bzw.
Betreibermodelle. Derartige neue Konzepte, etwa jenes der Post.Partner im Filialnetz oder die Zusammenarbeit mit zuverlässigen Partnern in der
Zustellung, erhalten dabei durch die für 2011 vorgesehene
Liberalisierung des Briefmarkts erhöhte Bedeutung.
2. Erweiterung der Wertschöpfungskette und Spezialisierung auf profitable Nischen
Das hohe Vertrauen,
das die Österreichische Post als langjähriger
Partner ihrer Kunden genießt, bildet die Basis für die
gezielte Weiterentwicklung des attraktiven und umfassenden Angebotsportfolios. Um vor allem ihren
Geschäftskunden Komplettlösungen „aus einer Hand“ anbieten zu können, hat die Österreichische Post in den letzten Jahren Spezialservices wie Adressmanagement,
Geomarketing, Dokumentendruck, Digitalisierung
und Poststellenmanagement auf den Markt gebracht.
Auch weiterhin arbeitet die Post kontinuierlich
an neuen Lösungen – von Multi-Channel-Dialogmarketing und Verbundwerbung im Briefgeschäft
bis hin zu temperaturgeführter Pharmalogistik oder einem europaweit flächendeckenden Kombifracht-System im Paketbereich.
3. Internationalisierung und Positionierung als lokaler Integrator
So wie die Österreichische Post im Heimmarkt Synergien nutzt, etwa bei der gemeinsamen
Zustellung von Paketen und Briefen im ländlichen
Raum, setzt sie bei ihren internationalen Aktivitäten auf den Transfer von Know-how, Vertrauen
und Kundenorientierung. Zahlreiche erfolgreiche Expansionsschritte in Süd-/Osteuropa und
Westeuropa belegen diese Strategie, der Umsatzanteil
außerhalb Österreichs konnte seit Beginn der Internationalisierung im Jahr 2001 durch zielgerichtete
Akquisitionen auf mittlerweile 30% gesteigert
werden.
Die erworbenen Tochterunternehmen werden unter
Nutzung der Marktdynamik gezielt weiterentwickelt.
Beispiele dafür sind die Entwicklung von B2C-Logistiklösungen mit Paketshops in Süd-/Osteuropa, die
Weiterentwicklung von Vertriebsgesellschaften im
Ausland oder diverse Investitionsprojekte in bestehende Standorte und Tochterunternehmen. So wurden
in den letzten Jahren mehrere Logistikzentren
in der Slowakei, Kroatien und Deutschland (meiller direct und trans-o-fl ex) neu errichtet, erneuert bzw.
erweitert. Damit verankert sich die Österreichische Post nicht nur verstärkt in den lokalen Märkten, sondern
erhöht auch ihre Attraktivität als Partner für
internationale Kunden und Logistik unternehmen. Nach den Akquisitionen der letzten Jahre hat die Vernetzung
und Integration dieser Gesellschaften hinsichtlich
Serviceangebot und Logistik nunmehr oberste Priorität.
Bei Akquisitionen stehen drei Aspekte im Vordergrund:
Einerseits muss es möglich sein, attraktive Nischen zu besetzen, das Ziel-Unternehmen muss in
einem wachsenden Markt tätig sein, und schließlich muss die Übernahme eine Weiterentwicklung im
Konzern bereits vorhandener Kompetenzen ermöglichen.
Die Division Brief umfasst die Geschäftsfelder Briefpost, Infomail und Medienpost. Ihr Kerngeschäft besteht
in der Annahme, Sortierung und Zustellung von Briefen, Postkarten, adressierten Werbesendungen,
unadressierter Haushaltswerbung, Zeitungen
und Regionalmedien. 11.300 Postzusteller bringen
Post zu 3,9 Mio Haushalten und Unternehmen in ganz Österreich. Ergänzt wird das Leistungsspektrum
durch neue Services für Geschäftspost und Werbepost, wie Adress- und Datenmanagement, Poststellenmanagement, intelligentes Scanning und Response-Management.
Marktumfeld und Tends
Das Marktumfeld im Bereich für Briefsendungen – von Briefen, Werbesendungen bis hin zu Zeitschriften – kann in Summe als stabil betrachtet werden. Volumensrückgänge bzw. Substitutionseffekte von
Briefen durch elektronische Information werden
durch neue Kommunikationsanforderungen bzw. durch neue Dienstleistungen kompensiert.
Das Briefgeschäft ist von folgenden Trends geprägt:
■ Verstärkte elektronische Kommunikation führt zu
einem geringen, aber stetigen jährlichen Rückgang
von Briefmengen.
■ Neue Kommunikationsformen bieten aber auch Chancen und Möglichkeiten – insbesondere wenn
Dialog gefordert ist (Briefwahl, Kundenidentifizierung für Online-Banken).
■ Neue Dienstleistungen entstehen entlang der
Wertschöpfungskette des Informationsflusses
(von Brief-Scanning bis zu Druckdienstleistungen).
■ Direkte Kommunikation mit den Endkunden ist für
viele Unternehmen und Branchen unverzichtbar.
Zielgruppenorientierte Ansprache und Dialogformen nehmen daher in der Werbung zu.
Kontinuität im Stammgeschäft
Das Stammgeschäft der Österreichischen Post im Geschäftsfeld Brief besteht in der Zustellung adressierter, teiladressierter
und unadressierter Sendungen. Die Österreichische
Post setzt dabei auf effiziente Logistik und nachhaltigen Kundennutzen.
Mit maßgeschneiderten Branchenlösungen setzt die Österreichische Post neue Impulse in stabilen Märkten.
Weitere Effizienzsteigerungen im Sortier- und Verteilprozess unterstützen gleichzeitig die Vorbereitung
auf die vollständige Liberalisierung. Die Position
im Markt soll damit nicht nur gehalten, sondern gestärkt und ausgebaut werden.
Direct Marketing: Alternative Dienstleistungen
und regionale Expansion
Die Einbindung
alternativer Modelle in der Zustellung ermöglicht
eine Optimierung bei Zustellprozessen und -qualität,
dieser Weg soll konsequent weiterverfolgt werden. Der Erfolg von feibra Österreich, dem führenden
alter nativen Zusteller des Landes für un adressierte
Sendungen, belegt dies deutlich. Der Erwerb von
Marktführern in Süd-/Osteuropa in der alternativen
Zustellung wird daher weiterhin forciert.
Erweiterung der Wertschöpfungskette
Neben der Annahme, Sortierung und Zustellung von Sendungen bietet die Österreichische Post umfassende neue Leistungen in den Bereichen Produktion, Adress- und Response-Management sowie Business
Process Outsourcing an. Ermöglicht wird dies durch
die Tochterunternehmen meiller direct (Full-Service-Provider für Direct Marketing), Scanpoint (Spezialist
für Scanning-Lösungen), D2D (Druck-, Kuvertier- und
Datentransferdienstleistungen) sowie durch den Ausbau der Verteilzentren. Die Leistungen reichen dabei
von Adressverwaltung und Zielgruppenplanung über den Druck und die Kuvertierung von Sendungen
bis zur digitalen internen Verteilung von Poststücken
beim Kunden.
Die Österreichische Post bietet mittlerweile alle Leistungen entlang der Wertschöpfungskette des Informationsaustausches
„aus einer Hand“ an und entwickelt
maßgeschneiderte Kundenlösungen.
Prozessoptimierung in der Logistik
Die Logistikleistungen sind das Kerngeschäft der Österreichischen
Post. In der Distribution, der Sortierung
und der Güterbeförderung werden permanent Effizienzsteigerungen ausgelotet und umgesetzt.
2008 lagen die Schwerpunkte in der Optimierung und Verbesserung der Abwicklung von Indoor- und Outdoor-Tätigkeiten durch neue Zeitwerte und Sortiertische,
einer Veränderung des Vorsortierprozesses
in Wien, der Integration von Paketleistungen in das Briefgeschäft sowie dem ersten Einsatz umweltschonender
Gasfahrzeuge.
■ Stetige Effizienzsteigerung in der Logistik
Auch
2008 gelang es, die Effizienz weiter zu steigern.
Dies zeigt sich in der Verbesserung der Absatzproduktivität,
in der Einsparung von Vollzeitkräften durch neue Zeitwerte für Indoor- und Outdoor-
Tätigkeiten sowie in Prozessoptimierungen durch
neue Sortierbänder, optimierte Routenplanung und modernste IT.
■ Veränderung der Vorsortierung in Wien
Die Vorsortierung
in Wien wurde von 21 Standorten in
ein Briefverteilzentrum Wien zusammengezogen.
Auf einer in dieser Größenordnung einzigartigen
Fläche von mehr als 7.000 m2 werden seit September
rund 1,25 Mio Sendungen täglich direkt auf die Rayone aufgeteilt.
■ Erweiterung des Leistungsumfangs durch neue Beteiligungen
In Ungarn ist die Österreichische
Post AG mit feibra Ungarn vertreten. Zusätzlich
konnte die Nr. 2 bei unadressierten Sendungen,
Cont-Média Kft, zu 100% übernommen und damit auch Westungarn abgedeckt werden.
Mit der Beteiligung an D2D (direct to document)
gemeinsam mit der Raiffeisen Informatik GmbH bietet die Österreichische Post AG nun auch Dienstleistungen
für Druck, Kuvertierung und Datentransfer
an.
Tätigkeitsbereich
In der Division Paket & Logistik ist die Österreichische Post bereits in zehn europäischen Ländern mit eigenen
Gesellschaften vertreten. Mit Ausnahme Österreichs
konzentrieren sich die angebotenen Dienstleistungen
derzeit auf Geschäftskunden, die Grenzen zum
Privatkundensegment verschwimmen allerdings zunehmend.
Die Österreichische Post setzt dabei auf
flächendeckenden Service und eine möglichst starke Marktposition, um ihren Kunden effiziente Logistik
und auf den jeweiligen Markt zugeschnittene Zusatzdienstleistungen
anzubieten.
Europaweites Service durch EURODIS
Über
das Netzwerk EURODIS, zu dessen Gründungsgesellschaftern
die Post-Tochter trans-o-fl ex zählt, können
Pakete und Paletten europaweit standardisiert verschickt werden. EURODIS greift dabei auf ein in
Europa flächendeckendes Logistik-Netzwerk mehrerer
Partner zu. Die Division Paket & Logistik der Österreichischen Post ist an 163 Standorten mit ihren über
4.000 Mitarbeitern, die von Zustell- und Fernverkehrsfahrern
unterstützt werden, der führende Partner
dieses europäischen Netzwerks.
Marktumfeld und Trends
Der Paket- bzw. Logistikmarkt war im Jahr 2008 von wachsenden Mengen gekennzeichnet, die auch durch
den rapiden Wirtschaftsabschwung Ende des Jahres
vorerst kaum beeinträchtigt wurden. Für 2009 ist mit
stagnierenden Mengen und mit anhaltend intensivem Wettbewerb zu rechnen. Die Trends im Einzelnen:
■ Die internationale Handelsentwicklung wird weiterhin zu einer Verlagerung von Produktionen in
Niedriglohnländer führen. Die dadurch steigenden Handels- und Transportvolumina auch aus Süd-/Osteuropa bringen für Logistikdienstleister, die in
diesen Märkten präsent sind, neue Chancen.
■ Die Anforderungen, den Ergebnisbeitrag von
Logistik über die reine Kostensenkung hinaus zu
erhöhen, werden stetig größer.
■ Dynamische Entwicklung des Internet-Versandhandels.
■ Die Sicherheitsrisiken im Gütertransport zu begrenzen,
wird immer wichtiger.
■ Politik, Versender und Empfänger suchen verstärkt „grüne“ Lösungen in der Logistikbranche.
■ Die Qualität der eingesetzten IT-Technologie wird zunehmend zu einem kritischen Erfolgsfaktor für
Transparenz und Effizienz sowie zusätzlichen Kundennutzen.
„Wir verbinden unsere Kunden mit ihren Kunden und streben danach, dass für Absender und Empfänger
die mit uns gestaltete Logistikkette einen echten Mehrwert bietet.“ Mit der Entwicklung dieser Vision hat die Österreichische Post 2008 in der Division
Paket & Logistik einen strategischen Entwicklungsprozess eingeleitet, der künftig einen noch stärkeren
Fokus auf die Kunden und das Dienstleistungs angebot
legen soll. Konkretisiert wird diese Vision durch strategische Kernaussagen, die mit Maßnahmenplänen
hinterlegt sind:
■ Profi tables Wachstum über Marktwachstum
■ Steigerung von Produktivität und Qualität
■ Optimale Kombination von Service und Kosten
■ Verantwortung für den Schutz der Umwelt
Damit verfügt die Division Paket & Logistik über ein strategisches Rahmengerüst, das eine wertsteigernde
Weiterentwicklung gewährleistet.
Zusätzlich bieten alle Tochtergesellschaften der Division eine gemeinsame Abholung, Beförderung
und Zustellung von Paketen und Paletten, die sogenannte Kombifracht, an. Die Österreichische Post ist
damit eines der wenigen Logistikunternehmen, das Pakete und Paletten gemeinsam verarbeiten kann. Für die weitere Stärkung ihrer Position in den einzelnen
Märkten bringt das einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.
Unsere starke Positionierung im Pharmageschäft ermöglicht dabei die Absicherung und den
Ausbau dieses Geschäftsmodells.
■ Restrukturierung und B2B-Ausbau in Österreich
In Österreich wurde 2008 die Restrukturierung des Paketgeschäfts abgeschlossen. Ein Verteilzentrum
wurde verlagert, 8 Paketzustellbasen wurden mit Briefbasen zusammengeführt. Es erfolgte die Umstellung
auf einen neuen Produktionsplan, der
den Kunden nicht nur kürzere Laufzeiten, sondern auch verlängerte Einlieferzeiten in die Verteilzentren
bietet. Gute Erfolge zeigte der Ausbau des
B2B-Geschäfts – die Mengen konnten deutlich gesteigert werden – sowie der Ausbau der Verbundzustellung.
■ Markenausweitung von trans-o-flex
Die Unternehmen der trans-o-flex Gruppe (inklusive des Speziallogistikers
trans-o-fl ex Thermomed) treten nun -
mehr unter der gemeinsamen Marke trans-o-fl ex Logistics Group auf. Die Erfahrung in der Kombifracht wird nunmehr stärker genutzt und Logistik-Software von trans-o-flex auch in Süd-/Osteuropa eingesetzt.
■ Expansion bei temperaturgeführten Transporten
2008 starteten die Vorbereitungen für den Einstieg
in das Geschäft mit aktiv temperaturgeführten Transporten in den Benelux-Ländern.
Die Österreichische Post ist mit trans-o-fl ex Thermomed bereits im deutschen Markt und mit Scherübl Transport im österreichischen Markt erfolgreich.
Damit wird die Gruppe künftig einen Großteil der
wichtigen pharmazeutischen Erzeuger- und Verbrauchermärkte Europas abdecken.
■ Neue Verteilzentren in der Slowakei und in Kroatien
Die Beteiligungen der Österreichischen Post
in Süd-/Osteuropa, besonders jene in Kroatien und
in der Slowakei, verzeichnen stetig steigende Sendungsvolumina.
In beiden Ländern wurde daher
mit dem Bau neuer Hauptverteilzentren begonnen.
■ Erfolgreiche Integration
Neben der Einbindung
der im Jahr 2007 erworbenen Töchter in Serbien,
Montenegro und Ungarn in den Konzern wurde in
Ungarn die Basis für die Verschmelzung der beiden Töchter Road Parcel und Merland Expressz geschaffen.
Seit Beginn 2009 können die ungarischen Kunden
sowohl Pakete als auch Paletten über einen einzigen Dienstleister versenden.
■ Markteintritt in Bosnien-Herzegowina
Die auf Beförderung
von Paketen und Stückgut im B2B-Bereich
spezialisierte 24VIP Logistics Services ist seit
Anfang Oktober 2008 Teil des Österreichischen Post Konzerns. Das Unternehmen ermöglicht eine
flächendeckende Dienstleistung zwischen Serbien,
Kroatien und Bosnien-Herzegowina.
Tätigkeitsbereich
Das Filialnetz der Österreichischen Post bietet seinen Kunden in ganz Österreich qualitativ hochwertige
Produkte und Services in den Bereichen Bank-, Post und
Kommunikationsdienstleistungen.
Mit insgesamt mehr als 1.500 eigen- und fremdbetriebenen
Postgeschäftsstellen, 400 weiteren Servicestellen
und fast 5.000 Mitarbeitern garantiert das Filialnetz Kundennähe und bietet ausgezeichneten
Zugang zu Infrastruktur und Kommunikation.
Die Zahlen des Jahres 2008 sprechen für sich: rund 67 Mio Kundenbesuche, 560 Mio im Filialnetz aufgegebene
Briefe und Pakete, rund 900.000 PSK Bank-Kunden, rund 10,3 Mio Bareinzahlungen, 127.000
verkaufte Mobiltelefone und rund 73.000 Bestellungen
neuer Internetanschlüsse. Die Österreichische
Post stand täglich im Dienst ihrer Kunden.
Das Filialnetz der Österreichischen Post zählt zu den
größten Privatkundennetzen des Landes. Darüber
hinaus nimmt die Österreichische Post eine führende Position im Vertrieb von Telekommunikationsprodukten
(Mobil- und Festnetztelefone) ein und betreibt
gemeinsam mit der PSK Bank eines der größten Bankennetze Österreichs.
Das Marktumfeld wird daher durch zahlreiche Mitbewerber
aus unterschiedlichen Bereichen bestimmt.
Dazu zählen etwa auch Banken oder Fach händler für Kommunikations- oder Büroprodukte.
Im Markttrend liegt im Bereich Telekom die Forcierung
des Verkaufs von Zusatzanwendungen zum
Festnetzanschluss („Alles aus einer Hand“), im Speziellen
neben ADSL-Anschluss die Möglichkeit zum Fernsehen (aonTV); im Bereich Mobilkom die Forcierung der Mobilität auch beim Internet, etwa durch A1-Anwendungen wie mobiles Surfen in Kombination
mit Gratis-Hardware. Telekommunikationsprodukte
sind eher konjunkturabhängig.
Im Bankdienstleistungsbereich zeigt sich der Markttrend gerade im derzeitigen Finanzmarktumfeld hin
zu sicheren Veranlagungsprodukten wie z. B. Sparbüchern und Fonds und einfachen, schnellen Finanzierungsprodukten. Die PSK Bank positioniert sich
hier als Bank mit sicheren und einfachen Finanzprodukten mit einem guten Preis-Leistungs -Verhältnis.
Filialnetz: Typisierung, Standardisierung und Serviceversprechen
Die Division Filialnetz
stand im Jahr 2008 ganz im Zeichen einer Neuausrichtung.
Ziel dieser Neuausrichtung und Neuorganisation
nach Filialtypen ist es, rascher und gezielter auf sich verändernde Kundenbedürfnisse einzugehen,
die Filialen besser nach den Markt erfordernissen auszurichten und durch eine geringere Leistungsspanne noch mehr Unterstützung im Verkauf zu bieten.
Forcierung der Bankdienstleistungen
Aktuell sichern im Filialnetz der Österreichischen Post mehr
als 500 stationäre und 60 mobile Berater der PSK
Bank kompetente Beratung in Finanzfragen. Ziel ist, noch mehr Kunden zu gewinnen, die sich zusätzlich
zu den Standardprodukten für höherwertige Produkte
wie Versicherungen und Veranlagungen entscheiden.
Parallel dazu werden laufend innovative
und leicht verständliche Produkte mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis für das Retail-Publikum entwickelt.
KMU-Postdienstleistungen im Filialnetz
Seit 2007 steht die optimale Betreuung der kleinen und mittelständischen Unternehmen im Mittelpunkt
der Aktivitäten. Ziel ist es, den Kunden aus
dem umfangreichen Leistungs- und Serviceportfolio der Österreichischen Post AG die jeweils optimale
Versandform anzubieten. Dafür wurden österreichweit mehr als 300 „Postdienstleistungs-Kompetenzentren“ – Filialstandorte mit speziell ausgebildeten
Verkaufsberatern – ausgebaut.
Sicherung der flächendeckenden Postgeschäftsstellen
Die Österreichische Post bietet ihr
komplettes Dienstleistungsprogramm derzeit an 1.500 eigenen und fremdbetriebenen Postgeschäftsstellen
an, weitere 400 Servicestellen stehen zur Verfügung. Bedingt durch die bevorstehende Liberalisierung
2011 wird sich der Postmarkt stark verändern. Die Post muss auf diese Herausforderung rasch reagieren. Da sich das Unternehmen zur Aufrechterhaltung
der flächendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen bekennt, ist ein wesentlicher Punkt der Ausbau alternativer Betreibermodelle im Filialnetz.
Vor allem das Konzept der Post.Partner hat sich bewährt:
Kunden schätzen die meist längeren Öffnungszeiten, in Gemeinden wird die Infrastruktur erhalten, die Post.Partner profi tieren von Umsatzsteigerungen und höherer Kundenfrequenz, und die
Post stärkt ihre Wirtschaftlichkeit durch die Umwandlung
von unrentablen Postfilialen zu Post.Partnern.
Stabilität, Werterhaltung und Visibilität
Die nachhaltige Erhaltung und Steigerung des Unter nehmenswerts zum Nutzen aller Stakeholder hat für uns oberste Priorität. Unser Anspruch ist die stabile, flächendeckende
Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Postdienstleistungen.
Als lokaler Integrator in unseren Märkten ist die stetige Weiterentwicklung zur
Erfüllung der Kundenbedürfnisse der Maßstab unseres Handelns.