E-Rechnungen: Oft ein Problem

Digitale Kommunikation ist gut. Aber sie kann Sie auch Zeit und Geld kosten.

Jedes Unternehmen nutzt E-Mail, SMS und soziale Medien. Denn um konkurrenzfähig zu sein, muss alles schnell und reibungslos ablaufen. Am besten in Echtzeit. Und ohne großen Material- und Personalaufwand.

Sie gehören zur Generation do-it-yourself. 

Deswegen werden immer mehr Arbeitsschritte ausgelagert. Oder genauer gesagt: von dem*der Anbietenden zum*zur Kund*in verschoben – also zu Ihnen. Das Bücherregal aus dem Möbelhaus müssen Sie selbst zusammenbauen, den Café Latte im Pappbecher selbst von der Theke abholen und das Gehaltskonto selbst eröffnen, nachdem Sie Pass und Lohnzettel selbst gescannt und die Bilder selbst hochgeladen haben. Ganz nebenbei: das sind sehr sensible Dokumente fürs Netz, bei all den digitalen Sicherheitslücken.

Service heißt heute oft: machen Sie das!

Damit Kund*innen ihre Daten immer und überall kontrollieren und bearbeiten können, werden auf der Website der Anbieter*innen „Serviceportale“ eingerichtet. Dort wird hochgeladen, was es für Sie Neues gibt. Doch das „Service“ hat auch einen Haken: Was Ihnen zuvor mitgeteilt wurde, müssen Sie jetzt oft eigenständig erfragen. Ihre aktive Mitarbeit wird nötig.

Sie brauchen dafür Ihre Login-Daten – und eine Menge Zeit. Denn die müssen Sie sich wohl oder übel nehmen, damit Ihnen nichts entgeht. Doch gerade davon haben auch die Konsument*innen immer weniger. Und wer im Büro schon 20, 30 Stunden pro Woche in einen Bildschirm starrt, hat einfach keine Lust mehr, das auch in seiner Freizeit zu tun. 

Tun Sie nichts, sind Fehler programmiert. 

Auch der Zahlungsverkehr wird immer öfter elektronisch abgewickelt. Und gerade Telekommunikationsfirmen drängen stark darauf, nur noch E-Rechnungen zu verschicken und Einziehungsaufträge einzurichten, um besonders kostengünstig und effizient zu arbeiten. Doch für Sie hat diese Variante nicht nur Vorteile. Und Fehler passieren da leider auch. In Großbritannien zum Beispiel entstehen durch fehlerhafte Rechnungen von Energiekonzernen jährlich unglaubliche 650 Millionen Pfund Schaden – zu Ungunsten der Verbraucher*innen!

Verrechnet! Es ist Ihr Geld, dass dann fehlt. 

Ist eine Rechnung zu hoch und wird nicht beeinsprucht, ist Ihr Geld erst einmal weg. Ein Beispiel: Verrechnet Ihnen Ihr Mobilfunkanbieter 1000 Euro zu viel und Sie kontrollieren die Rechnung nicht, wird der falsche Betrag zunächst von Ihrem Konto abgebucht. Wenn Sie den Differenzbetrag dann zurückfordern, erhalten Sie zwar eine Gutschrift – doch meist erst bei der nächsten Rechnung. Und das kann dauern.