10 aktuelle Trends in der Robotic Process Automation(RPA)

Prozessoptimierung ist im Geschäftsalltag gleichbedeutend mit Zeit- und Kostenersparnis und für Organisationen und Unternehmen daher ein zentraler Aspekt der Unternehmensstrategie. Mit einer Steigerung der Prozesseffizienz fällt auch immer öfter der Begriff „Robotic Process Automation“ (RPA) – eine Technologie, die die hohe Nachfrage nach Automatisierung bedient und Mitarbeiter*innen entlastet. RPA weist viele Vorteile auf, unter anderem die Fähigkeit, hochvolumige, sich wiederholende und prozessbasierte Transaktionen automatisiert durchzuführen. Laut einer Studie von Grand View Research soll der weltweite Markt für RPA-Software bis 2030 auf 30,85 Milliarden US-Dollar wachsen – für Unternehmen und Investor*innen ein immenses Potenzial. Welche Trends uns in naher Zukunft erwarten, erfahren Sie hier!

#1 – RPA wird ständiger Begleiter der IT-Abteilung 

IT-Leiter*innen (Chief Information Officers) sind in jeder Firma und Organisation dafür verantwortlich, die IT-Performance zu verbessern. Dazu gehört auch die Identifizierung der neuesten Technologien und Tools, die die Organisation nutzen kann, um eine digitale Vorreiterin zu werden. Die Implementierung von RPA liegt also nahe. Laut der Global RPA Survey von Deloitte aus dem Jahr 2020 nutzen bereits 53 % der Befragten RPA-Systeme im Arbeitsumfeld. Künftig wird RPA für CIOs, die eine treibende Kraft der digitalen Transformation sind, zu einer Selbstverständlichkeit werden.

#2 – Intelligente Automatisierung für kognitive Aufgaben

Tabellenkalkulationsprogramme wie Excel und Co. ermöglichen es Nutzer*innen bereits, einfache Automatisierungen einzurichten. In den kommenden Jahren wird die intelligente Automatisierung, die der Belegschaft kognitive Aufgaben abnehmen soll, jedoch viel mehr in den Fokus rücken.

Bei intelligenter Automatisierung sprechen wir von einem Produkt aus RPA und Künstlicher Intelligenz (KI) – revolutionär, da es Organisationen ermöglichen soll, einen erheblichen Teil der kognitiven Aufgaben zu delegieren. Das Ergebnis ist gleichbedeutend mit einer signifikanten Produktivitätssteigerung mit minimalen Fehlern und Ausfallzeiten.

#3 – RPA-Bots lernen eine semantische Automatisierung

Semantische Automatisierung impliziert, ein Verständnis von Bedeutung in die Programmiersprache zu integrieren. Mit der Einbindung von semantischer Automatisierung werden RPA-Bots in der Lage sein, Prozesse zu verstehen und interne Anpassungen innerhalb des Programms vorzunehmen, um den Workflow schneller und effizienter zu vervollständigen – eine kontinuierliche Optimierung von Arbeitsabläufen.

#4 – Verbreitung von cloud-basierter RPA

Der Übergang zu einer vollständigen cloud-basierten RPA-Lösung gehört wohl zu den wichtigsten RPA-Trends, die derzeit zu beobachten sind. Die meisten Anbieter*innen stellen On-Premises-Lösungen zur Verfügung, mit denen Bots gebaut werden können, um routinemäßige und manuelle Aufgaben zu automatisieren. Da nun immer mehr Unternehmen ihre Daten in der Cloud speichern, werden auch RPA-Lösungen dort verfügbar sein, um schnelle Systemintegrationen und Datenzugriffe zu erleichtern.

#5 – Der Aufstieg von Low-Code-Plattformen

Eine Low-Code-Plattform ermöglicht es Benutzer*innen und Organisationen, Apps und Systeme mit minimalen Programmierkenntnissen zu erstellen. Der Einsatz von Low-Code-Plattformen hat in den letzten Jahren aufgrund der Vorteile, die sie in Bezug auf Zeit, Kosten, Skalierbarkeit und Risikominderung bieten, zugenommen. Diese Vorteile haben zu neuen Anwendungsfällen geführt, wie:

  • schnelle Prototyp-Erstellung
  • schnelle Bereitstellung
  • neue Produktentwicklung

Es gibt sogar Plattformen, die Drag-and-Drop-Anwendungen anbieten, die das Programmieren vollständig für uns übernehmen. Im Herzen solcher Low-Code-Plattformen steht RPA. Durch die Verwendung einer Low-Code-Plattform können Unternehmen schneller und kostengünstiger Anwendungen erstellen und ihre IT-Projekte beschleunigen. Der Aufstieg dieser Systeme wird eine drastische Reduktion des Aufwands für Entwickler*innen und Nicht-Techniker*innen sein.

#6 – Nicht-technische Branchen und KMUs übernehmen RPA

Das Verständnis, dass RPA nur für eine Handvoll Branchen, insbesondere im IT- und Hightech-Bereich, anwendbar ist, wird sich in den kommenden Jahren immer öfter als Trugschluss herausstellen. Vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU) oder die öffentliche Verwaltung werden RPA abteilungsübergreifend einführen. Verglichen mit Großunternehmen weisen mittelständische Unternehmen und Kleinunternehmen bereits jetzt die höchste RPA-Übernahmerate dar. Es wird erwartet, dass die RPA-Implementierung in den kommenden Jahren im KMU- und Mittelstandsbereich stark zunehmen wird.

Der Rückgang von Standardsoftware und der weltweite Trend zur Automatisierung sind Faktoren, die RPA für KMUs und mittelständische Unternehmen attraktiv machen werden.

#7 – Schulung von Nicht-Tech-Mitarbeiter*innen

Aufgrund der wachsenden Übernahmerate stehen Organisationen in allen Branchen vor der Herausforderung, die Belegschaft in der Nutzung von RPA-Anwendungen zu schulen. Diese Ausbildung wird digitale Arbeitskräfte schaffen, welche als Vermittler*innen zwischen RPA-Workflows und menschlichen Arbeitsanforderungen agieren können und somit die Produktivität und Effizienz einer Organisation erhöhen. Die Unternehmensführung wird vermehrt bereit sein, in die RPA-Fähigkeiten ihrer Angestellten zu investieren.

#8 – Das Aufkommen von CoEs für RPA

Ein sogenanntes „CoE“ (Center of Excellence) oder auch „Exzellenzzentrum“ ist eine zentralisierte Einheit innerhalb einer Organisation, die als Vorreiterin für eine bestimmte Technologie agiert beziehungsweise Expertise über einen gewissen Bereich aufweist. In den nächsten Jahren werden sich immer mehr RPA CoEs als Think-Tanks etablieren, die Best Practices empfehlen sowie Bereiche identifizieren, in denen RPA implementiert werden kann, um Gewinne zu maximieren.

#9 – Branchenspezifische RPA

Organisationen in verschiedenen Industriezweigen wie Gesundheitswesen, Bankwesen, IT oder Fertigung haben spezifische Automatisierungsbedürfnisse basierend auf ihren täglichen Abläufen. Branchenspezifische Lösungen, die an die jeweiligen Bedürfnisse dieser Unternehmen angepasst werden können, werden somit künftig ein Fokus der Herstellerfirmen sein. Damit einhergehen wird eine Steigerung der Akzeptanz dieser Technologie, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen.

#10 – Fokus auf Integration

Die nahtlose Integration von RPA in die bestehende IT-Systemarchitektur wird verstärkt in den Fokus geraten, da sie einen wesentlichen Faktor für die schnelle Übernahme darstellt. Die steigende Kompatibilität von RPA mit den geläufigsten Anwendungen, die von KMUs und großen Unternehmen verwendet werden, wird die Relevanz der Systeme noch weiter erhöhen.

Fazit: RPA wird einen festen Platz in Unternehmen einnehmen.

Der Einsatz von Robotic Process Automation (RPA) steigt kontinuierlich und wird für Unternehmen und Organisationen immer wichtiger, um Prozesseffizienz zu steigern und Kosten zu sparen. Die Trends in RPA umfassen die Integration von intelligenten Automatisierungen für kognitive Aufgaben, semantische Automatisierung, cloud-basierte Lösungen, Low-Code-Plattformen, die eine schnelle und kostengünstige Erstellung von Anwendungen ermöglichen, sowie die Verbreitung von RPA in nicht-technischen Branchen und KMUs. Mit dem Wachstum des Marktes wird RPA in naher Zukunft eine Selbstverständlichkeit in jeder IT-Abteilung sein und eine signifikante Produktivitätssteigerung sowie kontinuierliche Verbesserungen in Workflows ermöglichen.