Geschichte
Erst als 1840 in England die ersten Briefmarken erschienen, wurde man in Österreich aufmerksam. Die ersten heimischen Briefmarken erblickten 1850 das Licht der Öffentlichkeit. Österreich war immerhin das 15. Land der Welt, das "aufklebbare Brieftaxstempel" einführte. Der erste Poststempel, der exakte Datums- und Ortsangaben auf den Briefen hinterließ, wurde im Jahr 1867 eingeführt.In der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts kamen die ersten Vorläufer der Postkarte und kurz darauf der Ansichtskarte in Umlauf.
Im Mittelalter gab es keine regelmäßigen und sicheren Postdienste. Wie im Falle so vieler anderer Einrichtungen blieb es dem Zeitalter der Entdeckungen und Erfindungen gegen Ende des 15. Jahrhunderts vorbehalten, ein funktionierendes Postwesen aufzubauen, das zu Recht als Vorläufer der heutigen Post angesehen wird.
1869 hatte der Klagenfurter Professor der Nationalökonomie Dr. Emanuel Herrmann einen folgenreichen Einfall, indem er eine völlig neue Sendungsart vorschlug: Einfache "Postkarten", nicht größer als ein Briefkuvert, die "offen durch die Post versendet werden dürfen". Die Idee fand großen Zuspruch und noch 1869 wurden die ersten "Correspondenz-Karten" der Post aufgelegt. Mit durchschlagendem Erfolg: Schon im ersten Monat verkauften sich 1,4 Mio. Stück! 1885 erhielten Privatpersonen die Erlaubnis, solche Karten zu erzeugen. Damit war der weltweite Siegeszug der Ansichtskarte nicht mehr aufzuhalten.
Das 18. Jahrhundert ist eine Zeit zahlreicher wichtiger Innovationen für die Postbeförderung. Auch Österreicher*innen haben dazu entscheidend beigetragen. So gebührt dem k.k. Postmeister Johann Georg Khumer aus Friesach das Verdienst, 1787 den ersten "modernen" Poststempel eingeführt zu haben. Die europäische Pioniertat ging allerdings erst achtzig Jahre später in die allgemeinen Postvorschriften ein.
Zu den zahlreichen Postdiensten, die in den Jahren nach 1800 neu eingeführt werden, gehören die ersten Briefkästen, die Postanweisung, die Nachnahmesendungen und - die Briefmarke. Bereits um 1836 hatte der österreichische Rechnungsbeamte Laurenz Koschier ein Konzept zur Einführung von Briefmarken eingereicht - doch wie so oft war er damit seiner Zeit scheinbar voraus.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts konnte sich der Gedanke einer Koordination über die eigenen Landesgrenzen hinweg weitflächig durchsetzen. Auf Anregung des Generalpostmeisters der Vereinigten Staaten von Amerika fand vom 11. Mai bis 8. Juni 1863 in Paris eine internationale Postkonferenz statt, an der 15 Länder - darunter auch Österreich - teilnahmen und in 31 Artikeln die Richtlinien für den Abschluss von bilateralen Postverträgen festlegten. 1874 wurde der "Weltpostverein" gegründet. Dadurch bildeten alle Mitgliedsländer ein einheitliches Postgebiet.
Im Jahr 1883 entsteht mit der Postsparkasse ein Partner, der für die Post heute mehr denn je eine große Bedeutung hat.
Im Übrigen machte auch die Telekommunikation nach Einführung der Telegrafie 1847 gegen Ende des 19. Jahrhunderts rasche Fortschritte. 1881 wurde das erste österreichische Telefonnetz in Betrieb genommen.